Empfohlene Impfungen vor der Reise
Für die direkte Einreise nach Mexiko aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Dennoch sollten alle Reisenden überprüfen, ob ihr grundlegender Impfschutz gemäß aktuellem STIKO-Impfkalender vollständig ist – insbesondere Impfungen gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Masern sowie Polio (Kinderlähmung). Zusätzlich wird allen Mexikoreisenden eine Impfung gegen Hepatitis A dringend empfohlen, da diese durch verunreinigtes Essen oder Wasser übertragene Virusinfektion in Mexiko weit verbreitet ist. Für ältere Reisende (über 60 Jahre) kann je nach Reisezeitraum auch eine Grippeimpfung sinnvoll sein, insbesondere wenn die Reise in die lokale Influenzasaison (Oktober bis Mai) fällt. Ebenso ist ein vollständiger COVID-19-Impfschutz im Sinne der aktuellen Empfehlungen ratsam, um sich vor schweren Verläufen zu schützen (Stand 2025).
Welche zusätzlichen Reiseimpfungen im Einzelfall ratsam sind, hängt von Reisedauer und Reisestil ab. Kurzurlauber und Pauschalreisende, die sich überwiegend in touristischen Gebieten oder Resorts aufhalten, kommen in der Regel mit dem genannten Basis-Impfschutz und Hepatitis A-Impfung aus. Langzeitreisende und Personen, die unter einfachen Bedingungen (z. B. Backpacking mit häufigem Kontakt zur lokalen Bevölkerung oder Aufenthalt in ländlichen Regionen) unterwegs sind, sollten darüber hinaus folgende Impfungen in Erwägung ziehen:
- Hepatitis B (Schutz vor durch Blut oder Sexualkontakt übertragbarer Gelbsucht)
- Tollwut (Schutz vor dem tödlichen Rabies-Virus bei Tierbissen)
- Typhus (Schutz vor dem durch verunreinigte Nahrung/Wasser übertragenen Salmonellenfieber)
- Dengue-Fieber – Diese Impfungen werden für längere Aufenthalte oder Individualreisen in abgelegenere Gebiete empfohlen, da das Infektionsrisiko unter solchen Umständen deutlich höher ist.
Insbesondere die Dengue-Impfung ist eine neuere Reiseimpfung: Ein Impfstoff ist verfügbar und kann für Reisende in ausgewiesene Dengue-Risikogebiete Mexikos sinnvoll sein, vor allem wenn bereits eine frühere Dengue-Infektion bestand. Lassen Sie sich hierzu von einem Tropenmediziner beraten. Darüber hinaus sollten gängige Impfungen wie Influenza (für Risikogruppen) oder Pneumokokken (für Personen über 60) berücksichtigt werden. Gelbfieber kommt in Mexiko nicht vor; eine Gelbfieberimpfung ist nur notwendig, falls aus einem Gelbfieber-Gebiet eingereist wird. Vor jeder längeren Reise nach Mexiko empfiehlt sich eine individuelle reisemedizinische Beratung, um den persönlichen Impfbedarf festzulegen.
Infektionskrankheiten in Mexiko
Mexiko ist ein tropisch-subtropisches Land, in dem verschiedene Infektionskrankheiten vorkommen. Im Folgenden ein Überblick über wichtige Erkrankungen, ihre Verbreitung, Übertragungswege und Präventionsmaßnahmen:
Dengue-Fieber
Dengue ist in vielen Landesteilen Mexikos endemisch und wird durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Besonders während und kurz nach der Regenzeit steigt das Infektionsrisiko merklich. Typische Symptome sind hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen sowie Hautausschlag. Schwere Komplikationen (bis hin zum hämorrhagischen Fieber) sind selten und betreffen überwiegend Kinder. Eine spezifische Therapie existiert nicht, Vorbeugung ist daher entscheidend: Reisende sollten sich konsequent vor Mückenstichen schützen, insbesondere tagsüber. Empfehlenswert sind helle, lange Kleidung, wiederholt aufgetragene Repellents (Mückenschutzmittel mit DEET/Icaridin) und ggf. Moskitonetze. Seit Kurzem ist auch eine Impfung gegen Dengue verfügbar; sie wird für Reisende in Risikogebiete empfohlen, vor allem wenn bereits eine Dengue-Infektion in der Vergangenheit nachgewiesen wurde. Da es sich um einen Lebendimpfstoff mit bestimmten Voraussetzungen handelt, sollte die Indikation im Impfgespräch sorgfältig geprüft werden.
Zika-Virus-Infektion
Zika wird ebenfalls durch Aedes-Mücken (vorrangig tagaktiv) übertragen. Das Virus zirkuliert in Mexiko seit einigen Jahren. Eine Zika-Infektion verläuft meist mild mit grippeähnlichen Symptomen, Hautausschlag und manchmal Bindehautentzündung. Die Besonderheit besteht in möglichen schweren Folgen bei Schwangerschaften: Eine Infektion der werdenden Mutter kann zu Fehlbildungen beim Fötus (u. a. Mikrozephalie) führen. Auch neurologische Komplikationen (z. B. Guillain-Barré-Syndrom) wurden bei Erwachsenen in seltenen Fällen beobachtet. Da kein Impfstoff und keine spezifische Therapie verfügbar sind, steht die Prävention im Vordergrund. Schwangeren und Paaren mit Kinderwunsch wird geraten, Reisen in Zika-Ausbruchsgebiete nach Möglichkeit zu verschieben. Allen Reisenden – insbesondere Frauen in Schwangerschaft oder Planung – wird ein strikter Mückenschutz empfohlen (siehe Dengue-Prävention). Zudem sollte man nach einer Reise in Zika-Gebiete bei bestehendem Kinderwunsch eine gewisse Zeit mit einer Schwangerschaft warten und Kondome benutzen, da das Virus vorübergehend sexuell übertragbar sein kann (hierzu aktuelle Empfehlungen der Gesundheitsbehörden beachten).
Chikungunya-Fieber
Chikungunya ist eine weitere von Aedes-Mücken übertragene Virusinfektion, die in Mexiko auftreten kann. Seit etwa 2014 wurden in ganz Mittelamerika Fälle registriert. Die Krankheit äußert sich durch plötzliches hohes Fieber und ausgeprägte Gelenk- und Muskelschmerzen; letztere können mitunter wochen- bis monatelang anhalten. Hautausschlag kann ebenfalls auftreten. Chikungunya verläuft zwar selten lebensbedrohlich, kann aber langwierige rheumaähnliche Beschwerden hinterlassen. Da es auch hier weder Impfstoff noch spezifische Behandlung gibt, sind Mückenschutzmaßnahmen die beste Vorsorge. Insbesondere am Tage sollte man sich konsequent vor Aedes-Stichen schützen. Die Symptome überschneiden sich mit Dengue und Zika; bei Fieber nach Mückenstichen in Mexiko sollte daher medizinisch abgeklärt werden, um welche Infektion es sich handelt.
Malaria
Malaria kommt in Mexiko nur fokussiert vor. Übertragen wird sie durch nachtaktive Anopheles-Mücken, insbesondere in der Dämmerung und Nacht. Das Malariarisiko gilt als ganzjährig gering und beschränkt sich vorrangig auf ländliche Gebiete in den südlichen Bundesstaaten: insbesondere Regionen unterhalb 1.000 m Höhe in Chiapas sowie Teilen von Oaxaca, Tabasco, Campeche und den Grenzgebieten zu Guatemala/Belize. In den großen Städten, touristischen Küstenregionen (z. B. Riviera Maya/Yucatán) und beliebten archäologischen Stätten gilt Mexiko als malariafrei. Zudem wird in Mexiko fast ausschließlich die weniger gefährliche Malaria tertiana (Plasmodium vivax) registriert; die potenziell tödliche Malaria tropica (P. falciparum) macht unter 1 % der Fälle aus. Vorbeugung: Zentral ist auch hier der Schutz vor Mückenstichen in den Risikogebieten (nachts lange Kleidung, Insektenschutz, Moskitonetz). Bei Reisen in ausgewiesene Malariagebiete kann nach ärztlicher Beratung eine Notfallmedikation (Stand-by-Therapie) mitgeführt werden. Eine regelmäßige Chemoprophylaxe wird meist nur bei längeren Aufenthalten in Hochrisikogebieten erwogen, da das generelle Risiko in Mexiko niedrig ist. Wichtig: Treten während der Reise oder bis zu mehrere Monate danach Fieber und grippeähnliche Symptome auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht und auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hingewiesen werden.
Tollwut (Rabies)
Tollwut ist in Mexiko sporadisch vorhanden. Das Virus wird durch den Speichel infizierter Tiere – meist durch Bisse oder Kratzwunden – übertragen. Hauptträger sind traditionell Hunde; allerdings hat die WHO Mexiko 2019 als frei von durch Hunde übertragener Tollwut beim Menschen eingestuft. Dennoch existiert ein Restrisiko durch wildlebende Tiere, vor allem Fledermäuse (insbesondere in Höhlen) sowie streunende Katzen oder andere Säugetiere. Die Erkrankung verläuft unbehandelt fast immer tödlich. Vorbeugung: Reisende sollten jeglichen Kontakt mit unbekannten Tieren vermeiden – dies gilt für Streuner ebenso wie für wildlebende Affen oder Fledermäuse. Bei Tierbissen oder -kratzern in Mexiko ist sofort vor Ort ein Arzt zu konsultieren, um eine Postexpositions-Impfung (mit Immunglobulin) einzuleiten. Da Impfstoffe und Immunglobuline insbesondere in ländlichen Gebieten nicht überall verfügbar sind, wird bei längeren Aufenthalten, Abenteuerreisen oder geplantem Tierkontakt (z. B. Arbeit mit Tieren, Höhlenbesuche) eine präventive Tollwut-Impfung vor Abreise angeraten. Diese Impfung erleichtert im Ernstfall die Behandlung erheblich. Nach einem Risikokontakt (Tierbiss) muss aber auch bei Vorimpfung umgehend eine ärztliche Weiterbehandlung erfolgen.
Bauchtyphus (Typhus abdominalis)
Typhus ist eine bakterielle Infektionskrankheit, ausgelöst durch Salmonella Typhi. Die Bakterien kommen in Mexiko in Gebieten mit mangelhafter Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene vor und werden oral über kontaminiertes Wasser oder Nahrungsmittel aufgenommen. Reisende in ländliche Regionen und einfache Bedingungen haben ein erhöhtes Risiko. Typische Symptome sind hohes anhaltendes Fieber, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und schweres Krankheitsgefühl; unbehandelt kann Typhus lebensbedrohlich verlaufen. In Mexiko werden immer wieder Typhus-Fälle registriert, v.a. in ländlichen Bevölkerungsteilen (endemisch). Vorbeugung: Strikte Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene ist die wichtigste Schutzmaßnahme (siehe unten). Zusätzlich steht eine Schluckimpfung oder Injektion gegen Typhus zur Verfügung. Diese wird vor allem empfohlen bei Aufenthalten >4 Wochen, Reisen in der Regenzeit oder bei Trekkingtouren durch ländliche Gebiete mit einfacher Verpflegung. Kurzreisende in Hotels benötigen sie in der Regel nicht. Die Typhus-Impfung bietet keinen 100%igen Schutz, kann aber das Erkrankungsrisiko mindern – besonders „Rucksacktouristen“ profitieren laut Erfahrung davon.
Hepatitis A
Hepatitis A ist eine Virusinfektion der Leber, die in Mexiko weit verbreitet ist (endemisch). Das Hepatitis-A-Virus wird meist über verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen (fäkal-orale Übertragung). Schon der Verzehr von nicht ausreichend abgekochtem Trinkwasser, Eiswürfeln, rohem Obst/Gemüse oder Meeresfrüchten kann zur Infektion führen. Die Krankheit verursacht oft Fieber, Übelkeit, Bauchschmerzen und eine Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut und Augen). Schwere Verläufe sind möglich, insbesondere bei älteren oder vorerkrankten Personen, und die Erholung kann Wochen dauern. Vorbeugung: Die Impfung gegen Hepatitis A bietet einen sehr sicheren Schutz und wird allen Mexikoreisenden empfohlen. Zwei Impfdosen im Abstand von 6 bis 12 Monaten bieten einen jahrelangen, wahrscheinlich lebenslangen Immunschutz. Zusätzlich sollte auf sorgfältige Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene geachtet werden (siehe unten). Postexpositionell kann eine Impfung bis 7 Tage nach Virus-Kontakt den Ausbruch unter Umständen verhindern oder abmildern.
Hepatitis B
Hepatitis B ist ebenfalls eine Virus-Leberentzündung, die in Mexiko wie weltweit vorkommt. Das Hepatitis-B-Virus wird durch Kontakt mit infiziertem Blut oder Körperflüssigkeiten (insbesondere bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr, geteilten Nadeln, unsauberen Tätowierungen oder Piercings, Bluttransfusionen) übertragen. Das Infektionsrisiko für Reisende ist erhöht, wenn längerer enger Kontakt zur lokalen Bevölkerung besteht oder riskante Verhaltensweisen eintreten. In Mexiko gelten bestimmte Bevölkerungsgruppen als häufiger infiziert (z. B. manche ländliche Gebiete); generell ist die Rate aber niedriger als in vielen Teilen Asiens oder Afrikas. Vorbeugung: Die Hepatitis-B-Impfung gehört in Deutschland zwar bereits bei Kindern zum Standard, doch sollten ungeimpfte Erwachsene sie vor längeren Mexiko-Aufenthalten nachholen. Sie besteht aus drei Dosen und bietet einen langanhaltenden Schutz. Besonders bei Aufenthalten ≥6 Monate, medizinischen Arbeitsprojekten oder geplantem engem Kontakt (sexuell oder im Gesundheitsbereich) ist die Impfung geraten. Zusätzlich sollte man auf sichere Sexualpraktiken (Kondome) achten und den Kontakt mit Blut vermeiden.
Tuberkulose (TB)
Tuberkulose ist in Mexiko endemisch, mit einer mittleren Inzidenz verglichen mit globalen Hotspots. Die durch Tröpfchen übertragene bakterielle Infektion der Lunge tritt vor allem in ärmeren Bevölkerungsschichten auf. Kurze Urlaubsreisen bergen ein sehr geringes TB-Risiko, da meist nur flüchtige Kontakte zu Einheimischen bestehen. Langzeitaufenthalte hingegen – insbesondere wenn man in Gesundheitsberufen, sozialen Einrichtungen (z. B. Obdachlosenheime, Gefängnisse) oder ländlichen Gemeinden arbeitet – können das Expositionsrisiko erhöhen. Anzeichen einer aktiven TB sind chronischer Husten, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme und Fieber. Vorbeugung: Für Touristen besteht keine prophylaktische Impfmöglichkeit (die BCG-Impfung wird in Deutschland im Reisealter nicht routinemäßig genutzt). Wichtig ist es, bei Aufenthalten >3 Monaten oder Risiko-Kontakten im Ausland nach der Rückkehr einen TB-Test (IGRA oder Tuberkulin-Test) in Betracht zu ziehen. Während des Aufenthalts sollte man engen Kontakt mit hustenden Personen meiden und auf gute Lüftung in geschlossenen Räumen achten. Bei Verdacht auf TB (Husten >2–3 Wochen) sollte vor Ort und nach Rückkehr ärztliche Abklärung erfolgen.
Sonstige Erkrankungen
Neben den oben genannten gibt es weitere Infektionsrisiken in Mexiko. Leptospirose etwa wird durch Bakterien verursacht, die über mit Urin infizierter Nagetiere kontaminiertes Wasser übertragen werden. In Mexiko können vereinzelt Fälle auftreten, v. a. nach Überschwemmungen oder beim Baden in stehenden Gewässern. Die Krankheit ähnelt zunächst einer Grippe, kann aber in seltenen Fällen schwer (mit Leber- oder Nierenbeteiligung) verlaufen. Vorbeugung: Nicht in unbekannten Süßwassern baden und Hautkontakt mit möglicherweise verschmutztem Wasser meiden, insbesondere in ländlichen Gebieten nach starken Regenfällen. – Chagas-Krankheit (Amerikanische Trypanosomiasis) kommt in Mexiko selten vor und ist für Reisende nur ein geringes Risiko. Sie wird durch den Kot von blutsaugenden Raubwanzen übertragen, die in Lehmhütten in ländlichen Gegenden (v. a. im Süden) leben. Die akute Phase verläuft oft unbemerkt oder mit grippeähnlichen Symptomen; Jahre später können jedoch schwere Herz- und Darmkomplikationen auftreten. Vorbeugung: In einfachen Unterkünften in Endemiegebieten Moskitonetze verwenden und Wanzenstiche vermeiden. – Leishmaniasis (Haut-Leishmaniose) kommt in einigen Landesteilen vor, v. a. in ländlichen Waldgebieten. Sie wird von Sandmücken übertragen und führt zu chronischen Hautgeschwüren. Schutz bietet konsequenter Mückenschutz auch am Tage. – Durchfallerkrankungen sind insgesamt die häufigsten Reisekrankheiten. In Mexiko besteht ein erhebliches Risiko für Reisedurchfall (oft durch E. coli, seltener auch Amöben, Lamblien oder Viren) bei Verzehr unsauberer Speisen. Auch Cholera kommt sehr selten vor; der letzte Ausbruch liegt Jahre zurück und das allgemeine Risiko für Reisende gilt als extrem niedrig. Durch strikte Lebensmittel- und Wasserhygiene (siehe unten) lassen sich die meisten Magen-Darm-Infektionen vermeiden. Eine vorbeugende Cholera-Schluckimpfung ist nur in Ausnahmefällen (z. B. humanitäre Einsätze in Ausbruchsgebieten) angezeigt – für normale Touristen spielt sie keine Rolle.
Gesundheitsrisiken je nach Reiseart
Die gesundheitlichen Gefahren in Mexiko variieren deutlich je nach Art der Reise und Aufenthaltsort. Eine Einschätzung verschiedener Szenarien:
Badeurlaub und Städtereise: Bei einem typischen Kurzurlaub in mexikanischen Touristenzentren (z. B. Badeorte wie Cancún, Playa del Carmen, Los Cabos oder Städtetrips nach Mexiko-Stadt) ist das Infektionsrisiko relativ gering. In diesen Regionen sind Malaria und Chagas praktisch kein Thema. Dennoch sollten Reisende auch hier auf Mückenschutz achten, da Dengue-Fieber landesweit vorkommt – vereinzelt sogar in beliebten Küstenregionen der Karibik und am Pazifik, besonders nach Regenzeiten. Das größte Gesundheitsrisiko bei Pauschalreisen sind oft Durchfallerkrankungen, die durch ungewohntes Essen oder Büffets auftreten können. Deshalb gilt: Nur ausreichend erhitzte Speisen zu sich nehmen, Salate/Obst nur wenn selbst geschält oder gewaschen mit sauberem Wasser, und stets sauberes Trinkwasser verwenden. In Resorts wird meist Flaschenwasser bereitgestellt; Leitungswasser ist nicht trinkbar. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Faktor ist die Sonneneinstrahlung: In Mexiko ist die UV-Strahlung sehr intensiv. Sonnenbrand und Dehydratation lassen sich durch hohen Lichtschutzfaktor, Kopfbedeckung, Sonnenbrille und das Meiden der Mittagssonne vermeiden. Insgesamt ist ein gut geplanter Badeurlaub in Mexiko für gesunde Reisende medizinisch unproblematisch, wenn man Basisschutz (Impfungen, Hygiene, Sonnenschutz) beherzigt. Sicherheitsmäßig sollten Urlauber nur darauf achten, nicht leichtsinnig zu werden (z. B. nachts am Strand baden oder Eis von Straßenhändlern konsumieren).
Trekking- und Abenteuerreisen
Wer abseits der Touristenpfade unterwegs ist – etwa beim Trekking in Chiapas, Camping in Dschungelregionen oder Bergsteigen in Zentralmexiko – ist naturgemäß höheren Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Insektenstiche sind hier ein zentrales Thema: In Wald- und Dschungelgebieten gibt es tagsüber viele Stechmücken, so dass Dengue, Zika oder Chikungunya in Frage kommen; abends und nachts können in gewissen südlichen Gebieten Anopheles-Mücken Malaria übertragen. Daher ist ein rigoroser Mückenschutz (repellent, lange Kleidung, Moskitonetz) essentiell. Abenteuerreisende übernachten oft in einfachen Unterkünften (Hütten, Zelte) – hier besteht ein geringes Chagas-Risiko, wenn man in Lehmhütten in Endemiegebieten schläft (Nutzung von Bettnetzen reduziert dieses Risiko). In abgelegenen Gegenden streunen zudem eher Hunde oder Wildtiere umher, weshalb Tollwut ein Thema sein kann; man sollte Tiere unbedingt meiden und im Zweifel vor der Reise geimpft sein. Bei Outdoor-Aktivitäten (Schwimmen in Flüssen, Canyoning) besteht minimal auch Leptospirose-Gefahr, wenn Gewässer durch Tierurin verunreinigt sind – hier möglichst nur klar ersichtliches, fließendes Gewässer wählen oder entsprechende Kleidung tragen. Trekking-Touristen sollten weiterhin auf Höhenkrankheit vorbereitet sein, falls es in Höhen über 2.500 m geht (einige Vulkane und Hochlandlagen in Mexiko liegen deutlich höher). Trinkwasser muss in der Wildnis immer abgekocht, filtriert oder chemisch entkeimt werden, um Durchfall und Parasiten (z. B. Giardien) zu vermeiden. Schließlich sind Verletzungen ein nicht zu vernachlässigendes Risiko: In entlegenen Gebieten kann die medizinische Versorgung weit entfernt sein, daher gehört eine gut ausgestattete Reiseapotheke (Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel, Schmerzmittel, ggf. Notfallantibiotika) ins Gepäck. Insgesamt sollten Abenteuerreisende ihren Impfschutz besonders umfassend planen und Vorsorgemaßnahmen streng einhalten, da Hilfe im Ernstfall nicht immer sofort verfügbar ist.
Langzeitaufenthalt und ländlicher Einsatz
Personen, die für längere Zeit in Mexiko leben oder in ländlichen Regionen arbeiten (z. B. Entwicklungshelfer, landwirtschaftliche Projekte, Austauschstudenten auf dem Land), haben ein kumulativ höheres Gesundheitsrisiko. Über Monate erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, mit lokalen Infektionskrankheiten in Berührung zu kommen. So ist bei Langzeitern ein TB-Test vor und nach dem Aufenthalt sinnvoll, da Tuberkulose in armen Gemeinden verbreitet ist und bei engem Kontakt – etwa in Schulen, Kliniken oder sozialen Einrichtungen – übertragen werden kann. Auch Hepatitis B ist ein größeres Thema: Wer über lange Zeit vor Ort ist, hat eher einmal Kontakt mit dem Gesundheitssystem (Zahnarzt, Spritzen) oder integriert sich sozial (mit evtl. intimeren Kontakten), sodass der Impfschutz hier unverzichtbar ist. In ländlichen Gegenden ist zudem die medizinische Versorgung oft rudimentär (siehe unten) – chronische Krankheiten oder Notfälle könnten nicht adäquat versorgt werden. Deshalb sollten Langzeitreisende besonders gut vorgesorgt anreisen: Alle empfohlenen Impfungen durchführen, ausreichende Mengen benötigter Dauermedikamente mitbringen, eine große Reiseapotheke einpacken und einen Plan für Notfallrückholung haben. Bei Arbeiten in Landwirtschaft oder mit Tieren gilt es, Schutzkleidung zu tragen (Stiefel, Handschuhe) und Hautkontakt mit stehenden Gewässern oder Tierkadavern zu meiden, um Zoonosen wie Leptospirose oder Hautinfektionen vorzubeugen. Letztlich sollte man sich als Auswanderer oder Expat in Mexiko regelmäßig über die lokale Gesundheitslage informieren (z. B. Dengue-Ausbrüche, COVID-Situation) und in eine Krankenversicherung vor Ort oder internationale Krankenversicherung investieren, um im Krankheitsfall abgesichert zu sein.
Prävention: Mückenschutz, Hygiene, Tiere & medizinische Versorgung
Eine gute Gesundheitsprävention kann das Erkrankungsrisiko auf Reisen drastisch senken. Die wichtigsten Maßnahmen für Mexiko im Überblick:
Mückenschutz: Da viele Tropenkrankheiten (Dengue, Zika, Chikungunya, Malaria, Leishmaniose) von Stechmücken übertragen werden, ist der Schutz vor Stichen elementar. Reisende sollten ganztägig – aber insbesondere während der Hauptaktivitätszeiten der Mücken (tagaktiv: Aedes; nachtaktiv: Anopheles) – geeignete Kleidung und Repellentien nutzen. Empfohlen wird helle, langärmlige Kleidung und lange Hosen, da Mücken dunkle Farben anziehen. Alle freien Hautstellen sollten regelmäßig mit einem Insektenschutzmittel mit Wirkstoffen wie DEET oder Icaridin eingerieben werden. In Schlafräumen hält man sich idealerweise unter Klimaanlage oder Ventilator auf (Mücken meiden Kälte/Wind) oder stellt sicher, dass Fenster mit Moskitonetzen versehen sind. Beim Schlafen in einfachen Unterkünften oder im Freien ist ein imprägniertes Moskitonetz über dem Bett wichtig. Zusätzlich kann man Räume mit Insektiziden (Sprays, Verdampfer, Räucherspiralen) behandeln, um vorhandene Insekten abzutöten. Diese Maßnahmen reduzieren das Mückenstich-Risiko erheblich und damit die Chance, eine entsprechende Infektion zu bekommen.
Wasser- und Lebensmittelhygiene
Magen-Darm-Infektionen sind durch einfache Hygieneregeln weitgehend vermeidbar. In Mexiko sollte Leitungswasser nicht getrunken werden – auch nicht zum Zähneputzen – da es mikrobiell belastet sein kann. Nutzen Sie ausschließlich abgepacktes Wasser oder solches, das ausreichend abgekocht, gefiltert oder chemisch desinfiziert wurde. Wenn Mineralwasser in Flaschen gekauft wird, idealerweise kohlensäurehaltig, da bei sprudelndem Wasser ein vorheriges Öffnen leichter erkannt werden kann. Eiswürfel sind zu vermeiden, sofern man nicht sicher ist, dass sie aus sauberem Wasser hergestellt wurden. Lebensmittel sollten nur genossen werden, wenn sie frisch und durchgegart sind. Straßenstände und lokale Garküchen sind kulinarisch reizvoll, bergen aber ein höheres Risiko; hier besonders Speisen wählen, die kochend heiß serviert werden. Rohes Obst und Gemüse nur geschält oder in sauberem (desinfiziertem) Wasser gewaschen verzehren. Bewährte Grundregel: „Cook it, peel it, boil it – or forget it!“ (koch es, schäl es, oder vergiss es). Außerdem wichtig: Fliegen von Lebensmitteln fernhalten (z. B. Abdeckung nutzen), da diese Keime übertragen können. Und selbstverständlich Händewaschen nicht vergessen – so oft wie möglich mit Seife und sauberem Wasser, insbesondere vor dem Essen oder der Essenszubereitung. Wo keine Waschgelegenheit ist, sind alkoholische Händedesinfektionsmittel eine gute Alternative.
Umgang mit Tieren
Mexiko beherbergt viele streunende Hunde und Katzen, außerdem Wildtiere wie Affen (in Reservaten) oder Waschbären, sowie Schlangen und Skorpione in ländlichen Regionen. Grundsätzlich sollte man unbekannte Tiere nicht anfassen oder füttern, selbst wenn sie zutraulich erscheinen. Neben Tollwut (siehe oben) können Kratz- und Bissverletzungen auch bakterielle Wundinfektionen verursachen. Daher: Distanz wahren, insbesondere Kinder diesbezüglich instruieren. Bei Aufenthalten in der Natur z. B. Wandern im Dschungel ist festes Schuhwerk ratsam, um Schlangenbissen vorzubeugen; nachts sollte man Schuhe ausschütteln und ein Moskitonetz hält oft auch Spinnen/Skorpione fern. Wer auf Farmen oder in Höhlen unterwegs ist, trägt am besten Handschuhe und lange Kleidung. Falls es dennoch zu einem Tierkontakt mit Verletzung kommt (Biss, Kratzer, Schlangenbiss, Stich von Meeresgetier), gilt es unverzüglich medizinische Hilfe zu suchen. Wunden immer sofort gründlich mit Seifenwasser reinigen und desinfizieren. Bei Verdacht auf Tollwut (Kontakt mit einem Säugetier, das sich untypisch verhält oder beißt) sofort eine Postexpositionsprophylaxe einleiten lassen – in größeren Städten Mexikos sind Tollwut-Impfseren verfügbar, auf dem Land aber u. U. nicht, weshalb im Zweifel schnellstmöglich in eine Klinik in einer Stadt fahren.
Medizinische Versorgung vor Ort
Die Qualität der Gesundheitsversorgung in Mexiko ist regional sehr unterschiedlich. In Großstädten und touristischen Zentren (etwa Mexiko-Stadt, Guadalajara, Monterrey oder Feriengebiete wie Cancún, Riviera Maya, Los Cabos) gibt es Privatkliniken und Krankenhäuser, die teils westlichen Standard erreichen. Dort sind gut ausgebildete Ärzte verfügbar, und viele sprechen zumindest etwas Englisch. In kleineren Städten ist die Versorgungslage meist grundlegend ausreichend, jedoch nicht mit deutscher High-Tech-Medizin vergleichbar. In ländlichen Gebieten hingegen – insbesondere abgelegenen Dörfern – ist eine adäquate medizinische Versorgung oft nur die Ausnahme; hier fehlen Fachärzte und moderne Ausstattung häufig gänzlich. Reisende sollten daher bei ernsthaften Erkrankungen möglichst schnell in ein größeres Zentrum gelangen. Es ist dringend empfohlen, eine Auslandskrankenversicherung für die Reisedauer abzuschließen. Ausländer werden in Mexiko meist in Privatkliniken behandelt, wo ohne Versicherung erhebliche Kosten entstehen können. Gesetzliche Krankenkassen aus Deutschland erstatten im Ausland nur bis zu deutschen Sätzen, was bei teuren Behandlungen (Intensivstation, Operation, Ambulanzflug) bei Weitem nicht ausreicht. Daher: Versicherungsschein mitführen und auf ausreichend finanziellen Puffer (Kreditkarte mit hohem Limit) achten, da viele Kliniken Vorauskasse verlangen. Arzneimittel sind in mexikanischen Apotheken in der Regel gut erhältlich, allerdings gibt es vereinzelt Probleme mit gefälschten Medikamenten – weswegen wichtige Dauermedikamente besser aus Deutschland in Menge mitgebracht werden sollten. Eine Reiseapotheke ist unverzichtbar: Schmerz- und Fiebermittel, Mittel gegen Durchfall, Elektrolytpulver, Pflaster und Desinfektionsmittel gehören ins Gepäck. Wer spezielle Medikamente (z. B. Insulin, Schilddrüsentabletten) benötigt, sollte diese in doppelter Menge mitnehmen und verteilt auf Hand- und Aufgabegepäck transportieren. Planbare Eingriffe (z. B. Zahnbehandlungen, Operationen) verschiebt man am besten auf die Zeit vor oder nach der Reise im Heimatland, um Risiken zu minimieren. Schließlich empfiehlt es sich, die Adressen und Telefonnummern von Anlaufstellen im Gastland parat zu haben: Das Auswärtige Amt und Versicherer bieten Listen von deutsch- oder englischsprachigen Ärzten. Auch einige Apps (z. B. ADAC Medical App oder Air Doctor) ermöglichen es, im Ausland schnell Ärzte zu finden und Konsultationen zu buchen. Mit guter Vorbereitung und gesundem Menschenverstand ist die medizinische Sicherheit auf einer Mexiko-Reise gewährleistet – so kann man die vielfältigen Eindrücke dieses Landes unbeschwerter genießen.
Offizielle Quellen und weiterführende Informationen
- Auswärtiges Amt – Reise- und Sicherheitshinweise Mexiko (Gesundheit): Aktuelle amtliche Informationen zu Impfempfehlungen, Infektionsrisiken und medizinischer Versorgung
www.auswaertiges-amt.de - WHO – International Travel and Health: Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation zu Reiseimpfungen und Gesundheitsrisiken weltweit (inkl. Mexiko)
www.who.int/countries/mex/ - CDC Travelers’ Health – Mexico: Gesundheitsinformationen der US-Gesundheitsbehörde CDC für Mexiko-Reisende (Impfungen, Krankheitsrisiken, Präventionshinweise)
cdc.gov - Deutsche Tropenmedizinische Gesellschaft (DTG) – Länderdaten Mexiko: Fachgesellschaft für Tropen- und Reisemedizin mit detaillierten Empfehlungen zu Malariaprophylaxe, Impfungen und regionalen Gesundheitsgefahren in Mexiko
www.reisemed-experten.de - Tropeninstitut / Centrum für Reisemedizin – Mexiko-Informationen: Übersicht zu empfohlenen Reiseimpfungen, Malariasituation, Infektionskrankheiten und Hygienehinweisen für Mexiko
www.tropen-reisemedizin.de