Aké (Liane)
Aké
Aké liegt im mexikanischen Bundesstaat Yucatán, 32 Kilometer östlich‑südöstlich von Mérida, in der heutigen Gemeinde Tixkokob.

Der Ort entstand bereits im Präklassikum, erreichte aber seinen Höhepunkt im Spätklassikum (ca. 800 bis 1000 n. Chr.) und wurde vermutlich um 1450 wieder verlassen. Zwei massive, rechteckige Mauerringe rahmen das Stadtzentrum von rund 4 km². Herzstück ist die monumentale Plattform „El Palacio“: Eine breite, flachstufige Treppe führt zu einem Oberhof, dessen Dach einst von Reihen gedrungener Kalksteinsäulen getragen wurde – eine Bauform, die man sonst eher in Chichén Itzá sieht.

Ein besonderes Ingenieurdenkmal ist der sacbé – eine gepflasterte „weiße Straße“, die Aké auf etwa 40 Kilometern schnurgerade mit der Stadt Izamal verband. Solche Dammwege ermöglichten den Maya Handel, Pilgerfahrten und politische Kontrolle in der gesamten Halbinsel.

Spanische Kolonialzeit bis heute
Im 17. Jahrhundert entstand auf dem Gelände die Henequen‑Hacienda San Lorenzo de Aké. Während des Fasergeschäfts‑Booms um 1900 betrieb sie eine eigene Dampfmaschine und prägte Notgeld‑Tokens (fichas). Der heutige Eigentümer hat die Sisalproduktion, eine kleine Seilerei, Wildtierhaltung und Besichtigungen wiederbelebt – Besucher können Ruinen und Fabrik in einem Rundgang kombinieren

Bevölkerung
Im umgebenden Dorf, das als Comisaría zu Tixkokob gehört, leben nur wenige hundert Einwohner. Viele Familien sprechen noch Yucatek‑Maya.

Besuch & Tipps
- Anreise: Von Mérida über die Autobahn 180 bis Tixkokob, dann auf Landstraße 10 km nordostwärts; Mietwagen oder lokaler Bus.
- Öffnungszeiten: Täglich 8 bis 17 Uhr (Ruinen) / nach Absprache (Hacienda).

Aké verbindet in einzigartiger Weise präkolumbische Architektur, koloniale Industriegeschichte und heutiges Dorfleben – ein stiller, aber lohnender Abstecher abseits der großen Touristenrouten Yucatáns.